Die Zwiebel

 

Du liegst vor mir und ich schaue dich an. Zu deiner Mitte, an dein Innerstes möchte ich kommen. Deine äußere Schale ist hart, ich ritze sie auf. Dann löse ich sie ab und entdecke dein saftiges Weiß. Beim Lösen der nächsten Schicht steigen mir Tränen in die Augen, doch ich mache weiter. Haut für Haut, Schicht für Schicht. Ich möchte aufgeben, es macht mich wütend. Am liebsten würde ich jetzt tief in dich hineinschneiden, um schneller ans Ziel zu kommen. Weiter, Schicht für Schicht, die Tränen laufen mir über die Wangen.
Dann habe ich es geschafft, ich bin endlich angekommen......

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...in meinem Innersten, meinem Herzen, denn die Zwiebel bin ich.

 

©M.Hoffmann, Mai 2014